Spiritualität

Bin ich jetzt spirituell oder was? 

Viele Menschen behaupten von sich, spirituell zu sein. Es scheint, dass das Wort Spiritualität mittlerweile zum Modewort mutiert ist – plötzlich ist jeder „absolut spirituell“. Du lebst vegan? Dann bist du spirituell! Du gehst jeden Sonntag in die Kirche? Dann bist du spirituell! Du lehnst Geld ab? Dann bist du spirituell! Das meine lieben, hat jedoch nichts mit wahrer Spiritualität zu tun! 

Sehr geläufig ist die Meinung, dass die Loslösung vom Ego der höchste Grad an Spiritualität ist. Das bedeutet, dass alles, was im Außen ist, seine Wichtigkeit verliert. Geld wird zur „Wurzel und zum Übel alles Bösen“ deklariert und im Schlimmsten Fall wird das Wort Geld auch noch durch „Energieausgleich“ ersetzt. Aus meiner Sicht ist diese Sichtweise Blödsinn! Geld bleibt Geld und Geld ist auch für spirituelle Menschen notwendig und wichtig – von Luft und Liebe kann man schließlich nicht leben, zumindest nicht in dieser Welt! Aber spirituelle Menschen haben einen entscheidenen Vorteil: Sie haben verstanden, dass das Leben hier auf dieser Erde viel mehr ist, als das, was wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen können. Sie haben verstanden, dass das Materielle nicht die Essenz des Lebens ist und dass alles, was man hat, absolut nichts wert ist, wenn die Seele verkümmert. 

Spirituell wird man auch nicht über Nacht, es ist ein sehr langer und zermürbender Prozess, der dich bis an deine Grenzen bringt, dich verzweifeln lässt und dich in den Abgrund schubst. Erst, wenn du alles verloren hast und im wahrsten Sinne des Wortes am Boden angekommen bist, erst dann wirst du in der Lage sein, auf deine Seele zu hören und deinen Seelenplan zu befolgen. Das nennt man dann „Sprituelles Erwachen“.

Der Prozess wird in der Regel von einem schweren Trauma oder dem Verlust eines geliebten Menschen ausgelöst.  Wenn man aber diese überaus schmerzhafte Metarmorphose überstanden hat, werden gewisse Fähigkeiten aktiviert beziehungsweise wieder reaktiviert: Spirituelle Menschen können Energien der anderen spüren, sie können hellsehen oder hellfühlen und haben einen sehr guten Draht „nach oben“. Sie können Zeichen von Verstorbenen wahrnehmen und haben das berühmte „Dritte Auge“ geöffnet.  Man könnte auch sagen, sie haben es geschafft, aus aus der Matrix auszubrechen.

Spirituelle Menschen sind außerdem hochsensibel und empathisch und nicht zum ersten Mal auf dieser Welt. Sie blicken hinter die Fassade der Menschen und spüren sofort, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Die Sensoren von spirituellen Menschen sind so fein, dass ihnen absolut nichts verborgen bleibt. Dies ist mitunter eine große Herausforderung, denn sie absorbieren die –  meist negativen – Energien von anderen Menschen und meiden daher auch jegliche Art von Menschenansammlungen. Spirituelle Menschen sind Heiler, die viel Zeit und Raum für sich benötigen und es lieben, in der Natur zu sein. Kurzum: Sie sind echt, authenthisch, ehrlich und mit einem guten, reinen Herz ausgestattet. Die Energie, das Licht, was sie ausstrahlen hat jedoch auch Schattenseiten, denn wir ihr wisst: Licht zieht die Motten an! Neider und Narzissten kleben förmlich an spirituell sehr gewachsenen Menschen, was – wie ihr euch sicher auch vorstellen könnt – extrem anstrengend sein kann. Nichtsdestotrotz hat jede Person hier eine Aufgabe auf Erden und alles dient einem tieferen Zweck. 

Und was ist mit Nächstenliebe? Ja, auch das ist ein Teil der Spiritualität, denn wir sind hier, um einander zu helfen und nicht, um uns zu bekriegen. Emotionen wie Wut, Trauer, Groll oder Ärger machen auch vor spirituellen Menschen nicht halt. Aber: Diese Emotionen werden als als Notwendigkeit betrachtet, um den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Und – aus meiner Sicht auch ein sehr wichtiger Punkt – wer wahrhaft spirituell ist, ist nicht in der Lage, jemanden zu hassen oder  ihm Schlechtes zu wünschen. Wahre spirituelle Menschen würden auch niemals Rache ausüben oder mit schwarzer Magie arbeiten. Hier trennt sich dann nochmal die Spreu vom Weizen, aber schwarze Schafe gibt es überall. Grundsätzlich befassen sich spirituele Menschen mehr mit ihrem Innenleben und fokussieren sich auf sich selbst  – äußere Einflüsse oder das Verhalten der Mitmenschen verlieren an Relevanz. 

Denke immer daran: Wir kommen mit nichts und gehen mit nicht – der Weg dazwischen liegt in einer einzigen Entscheidung: Folge ich dem Ruf meiner Seele oder nicht.

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